Linux.raid

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"md" ist ein Kernel Bestandteil von Linux mit dem man per Software ein RAID-System aufbauen kann. md stellt dem Linux System eine virtuelle Partition zur Verfügung (in der Regel "/dev/md0") die es "so" gar nicht real auf der/den Festplatte(n) gibt. Je nach RAID Level werden Schreib- Lesezugriff auf /dev/md0 durch die md-Software auf die realen Partitionen weitergegeben. RAID kann für mehr Datensicherheit sorgen (der Preis dafür ist geringe Geschwindigkeit sowie geringere Nettonutzinhalt der Partition), oder für höhere Zugriffsgeschwindigkeit (der Preis dafür die eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit), das alles jedoch unterhalb der Dateisystem-Ebene. Ich finde Software-RAID optimal, da das ganze Array von einem Mainboard auf ein anderes umgezogen werden kann. Auch von einem Kernel zu einem neueren. Es ist kein spezieller Controller nötig, der 2fach vorgehalten werden muss. Hier einige ausgesuchte Details - Infos ...

Vorwort

Also hier die Messergebnisse mit einem per 1GBit-LAN angebundenen Windows 7 Client. Das Netzwerk ist hier wohl das Limitierende Element.

Inbetriebnahme

Tipps

  • Benutze eine eigene Platte (SSD) für Boot und Betriebssystem. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit vom RAID Array zu booten, oder Swap oder Systempartitionen darauf zu haben, aber das ist NICHT zu empfehlen weil es auch mit Risiken verbunden ist (Wenn das vermischt wird schwächst Du die Datensicherheit, Gefahr bei Updates, Mobilität). Betrachte dein RAID Array als Verbund, den man auch mal komplett an neue Hardware anschliessen können muss.
  • Benutze Level 5 (ab 3 Partitionen) für Grössen bis 5GB oder Level 6 (ab 4 Partitionen) ab 5 GB
  • Benutze ein Bitmap (das ist default!), aber kein externes (dadurch schwächst Du die Datensicherheit, Stichwort Mobilität des RAID)
  • Benutze Platten mit nahezu gleicher Grösse und Datenrate
  • Wenn eine Platte leicht oder sehr viel grösser ist als die anderen im Verbund. Erstelle dennoch eine maximal grosse Partition. Wenn die kleinen Platten in Zukunft alle ausgefallen / ausgetauscht sind kannst Du mit --grow die RAID Partition auch vergrössern und so den zunächst ungenutzen Platz dennoch nutzen.
  • Benutze Platten verschiedener Hersteller, oder verschiedene Modelle / Serien, oder verschiedene Chargen Nummern. Dies erhöht die Diversität des Ausfallmomentes.
  • Mache Firmware-Updates aller Platten auf einem Windows PC vor dem Einbau
  • Bei einer Wartung kann die SATA Verkabelung völlig vertauscht werden, kein Problem!
  • Versuche zumindest einen SATA Port freizulassen, hier kann bei einem Plattentausch die "Neue" angeschlossen werden, ohne dass man eine bestehende Platte abziehen muss. Optimal sind z.B. 6x SATA Ports: 1x System 4x RAID6 1x frei
  • Mache Dir eine Lageplan-Skizze der Platten mit folgenden Angaben:
    • Lage der Platte (aus der Skizze ersichtlich)
    • SATA Port Bezeichnung (z.B. "Rot"-"0", ermitteln durch Aufdruck auf dem Mainboard)
    • Plattenbezeichnung (z.B. "/dev/sdb", ermitteln durch hwinfo --hdd)
    • "Serien-Nummer" der Platte (z.B. "GDCCBSGGS", ermitteln durch smartctl -a /dev/sdb)
    • Nummer der Platte inerhalb des RAID-Verbundes (z.B. "3", ermitteln mdadm --detail /dev/md0)

Hardware

Versuchsaufbau

  • Hier 4x 1 Terrabyte Festplatten von 2 unterschiedlichen Herstellern (2x ST1000NM0011, 2x WD1003FBYX) im Software RAID 5 Verbund
  • Zum Booten und für das openSuSe 11.4 System verwende ich eine Intel SSD
  • Man sieht im Versuchsaufbau die 4 Festplatten auf übergrosse Kühlkörper geschraubt

Software

Partition(en) erstellen

  • Auf allen RAID Platten des Verbundes: erstelle eine primäre & maximale Partition Typ "fd" (=Linux RAID autodetect)
    yast

RAID Partition erstellen

  • Erstelle eine raid-Partition aus den Einzelnen
    mdadm --create --verbose /dev/md0 --level=6 --raid-devices=5 /dev/sd[bcdef]1

Dateisysten mounten

  • Erstelle ein Filesystem auf der raid-Partition
    mkfs.ext4 -m 0 /dev/md0
    • "-m 0": da die Platte NICHT unsere Systemplatte ist soll für root nichts reserviert werden
    • Im Internet gibt es Infos, dass ext4 auf den RAID Betrieb hin optimiert werden kann. Das passiert aber im Rahmen der Erzeugung des Systems von alleine. Die manuelle Berechnung ist hier. Es war bei mir aber immer so dass die werte passten! Hier: http://busybox.net/~aldot/mkfs_stride.html aber der Link für die Berechnung der Werte.

Infos über RAID und ext4

#
# Welche Platte hängt an welchem SATA-Controller?
#
hwinfo --disk | grep ata
 
#
# Aktueller Status des RAID Verbundes
#
cat /proc/mdstat

# 
# Alle Parameter meines RAID 6
#
mdadm --detail /dev/md0

#
# Alle Infos über den Superblock auf jeder Disk
#
mdadm --examine /dev/sdb1
mdadm --examine /dev/sdc1
mdadm --examine /dev/sdd1
mdadm --examine /dev/sde1
mdadm --examine /dev/sdf1

#
# Alle Parameter meines ext4 Dateisystems
#
tune2fs -l /dev/md0

Infos

  • Sich am besten mal im Wiki über RAID Level informiern
  • Das Tool unter Linux heisst mdadm, und es ist überall gut dokumentiert
http://www.ducea.com/2009/03/08/mdadm-cheat-sheet/
  • Nicht erschrecken, direkt nach dem erstellen eines RAID 5 Verbundes ist da einige Zeit ein "Spare" Drive, das verschwindet aber wenn das Array vollständig erzeugt ist. Schon in dieser Phase kann das Array benutzt also beschrieben werden.
http://www.spinics.net/lists/raid/msg34976.html

Betrieb

Vollständiger Lesecheck

echo check > /sys/block/mdX/md/sync_action
  • Ist die Prüfung beendet lass Dir anzeigen ob es Lesefehler gab
cat mismatch_cnt

Montoring

watch -n.4 'cat /proc/mdstat'
mdadm --detail /dev/md0

Umzug

  • Das ganze Array einfach abklemmen, aber die SATA Kanal Reihenfolge auf dem neuen System wieder einhalten. Neu starten, die neue Partition mit dem richtigen FIlesystem mounten fertig.
  • 3.0.101-95 nach 3.4.63-2.44 ist ohne Probleme gelungen

Vorsorglicher Austausch einer Platte

Dazu ist es von Vorteil, wenn man eine weitere SATA Schnittstelle im System frei hat. An diesen neuen Port hängt man die neue Platte. Nach dem Start schaut man mit hwinfo --disk wie der Devicename von Linux für die neue Platte vergeben wurde.


  • Die neue Platte: Eine maximal grosse Linux-RAID Partition erstellen
    • fdisk /dev/sdd
    • ... (imp pend)


  • Die neue Partition der neuen Platte muss man bekannt machen
    •  mdadm /dev/md0 --manage --add /dev/sdd1 
  • Die alte Partition muss ausgetauscht werden
    • mdadm /dev/md0 --replace /dev/sde1
  • Nun erfolgt die resync-Phase
Personalities : [raid6] [raid5] [raid4]
md0 : active raid6 sdd1[4](R) sdc1[1] sde1[2] sdb1[0] sdf1[3]
      976504832 blocks super 1.2 level 6, 512k chunk, algorithm 2 [4/4] [UUUU]
      [==========>..........]  recovery = 53.3% (260476332/488252416) finish=59.5min speed=63787K/sec
      bitmap: 0/4 pages [0KB], 65536KB chunk

unused devices: <none>
  • Man erkennt dass RAID-Device "2" (rot) durch "2" (grün) ersetzt wird
  1. mdadm --detail /dev/md0
/dev/md0:
       Version : 1.2
 Creation Time : Wed Jan 28 22:47:57 2015
    Raid Level : raid6
    Array Size : 976504832 (931.27 GiB 999.94 GB)
 Used Dev Size : 488252416 (465.63 GiB 499.97 GB)
  Raid Devices : 4
 Total Devices : 5
   Persistence : Superblock is persistent

 Intent Bitmap : Internal

   Update Time : Mon Mar 30 17:49:32 2015
         State : active, recovering
Active Devices : 4
Working Devices : 5
Failed Devices : 0
 Spare Devices : 1

        Layout : left-symmetric
    Chunk Size : 512K

Rebuild Status : 55% complete

          Name : raib23:0  (local to host raib23)
          UUID : a9b9721a:7da8602e:313975c3:10fa337e
        Events : 5132

   Number   Major   Minor   RaidDevice State
      0       8       17        0      active sync   /dev/sdb1
      1       8       33        1      active sync   /dev/sdc1
      2       8       65        2      active sync   /dev/sde1
      4       8       49        2      spare rebuilding   /dev/sdd1
      3       8       81        3      active sync   /dev/sdf1
  • Erst nachdem der Resync durch ist, steht die auszubauende Platte auf (F)
# cat /proc/mdstat
Personalities : [raid6] [raid5] [raid4]
md0 : active raid6 sdd1[4] sdc1[1] sde1[2](F) sdb1[0] sdf1[3]
     976504832 blocks super 1.2 level 6, 512k chunk, algorithm 2 [4/4] [UUUU]
     bitmap: 0/4 pages [0KB], 65536KB chunk

unused devices: <none>


# mdadm --detail /dev/md0
/dev/md0:
       Version : 1.2
 Creation Time : Wed Jan 28 22:47:57 2015
    Raid Level : raid6
    Array Size : 976504832 (931.27 GiB 999.94 GB)
 Used Dev Size : 488252416 (465.63 GiB 499.97 GB)
  Raid Devices : 4
 Total Devices : 5
   Persistence : Superblock is persistent

 Intent Bitmap : Internal

   Update Time : Mon Mar 30 18:59:42 2015
         State : active
Active Devices : 4
Working Devices : 4
Failed Devices : 1
 Spare Devices : 0

        Layout : left-symmetric
    Chunk Size : 512K

          Name : raib23:0  (local to host raib23)
          UUID : a9b9721a:7da8602e:313975c3:10fa337e
        Events : 5136

   Number   Major   Minor   RaidDevice State
      0       8       17        0      active sync   /dev/sdb1
      1       8       33        1      active sync   /dev/sdc1
      4       8       49        2      active sync   /dev/sdd1
      3       8       81        3      active sync   /dev/sdf1

      2       8       65        -      faulty   /dev/sde1


  • Nun muss man diese noch aus dem Array entfernen
    • mdadm /dev/md0 --manage --remove /dev/sde1

Vergrössern

  1. Für jede einzelne Platte gilt:
    1. alte Partition mit -f, -r aushängen
    2. bei neuer Platte eine maximale partition anlegen
    3. neue Platte mit maximal grosser Partition zum Array hinzuaddieren
  2. Dateisystem aushängen
  3. mdadm --grow ausführen, um das Array wachsen zu lassen
  4. Das Dateisystem auf die neue grösse Partition wachsen lassen
  5. Dateisystem einhängen

Autostart

  • mit systemd.mount
  • joe /etc/systemd/system/srv-smb-ra6.mount
[Unit]
Description=srv-smb-ra6

[Mount]
What=/dev/md0
Where=/srv/smb/ra6

[Install]
WantedBy=local-fs.target